Geschichte der Russlanddeutschen

Auswanderung der Deutschen

Teil IV 1955 bis Heute

1 Russlanddeutsche in der UdSSR nach 1956

1.3 Soziale Umschichtung

1.3.1 Bessere Chancen für Lebens- und Arbeitsbedingungen

Dazu erzählt Katharina Torno aus ihrem Leben:

  "Ausschlaggebend war vielmehr, dass unsere Tochter die vierte Klasse in der Schule beendet hatte. Bis dahin konnten wir es immer ermöglichen, dass wir sie in die fünf Kilometer entfernte Schule bringen konnten. Die Schule ab der fünften Klasse lag jedoch noch weiter entfernt. Internatsplätze gab es dort zwar, doch diese erhielten in erster Linie Kinder von Kriegsveteranen. In Kasachstan hat dann ein neuer Abschnitt in unserem Leben begonnen."

Otto Dreit sagt zu diesem Problem:

  "... Und außerdem waren für mich die Arbeitsbedingungen nicht gut. 1968 haben wir uns deshalb entschlossen, in die Ukraine nach Dneprodsershinsk zu ziehen."

Sophia und Alexander Merk, die 1957 in die Stadt, nach Ust-Kamenogorsk, zogen, berichten:

  "Entscheidend für diesen Schritt waren die Kinder, die schulischen Bedingungen waren im Bolschokowski Sowjet nicht so gut. Es mussten lange Wege zurückgelegt werden... Ust-Kamenogorsk ... in dieser Stadt in Kasachstan haben wir 36 Jahre ... gelebt. ...Ust-Kamenogorsk ist eine Industriestadt. ... wir haben von 1957 – 79 in der Buntmetallurgie, im Blei-Zink-Kombinat gearbeitet. Das war ein großer Betrieb... Ja, die Arbeitsbedingungen waren schwer, und dennoch hat uns diese Arbeit gefallen. Zinkschmelzer, Metallurge zu sein, in einem anerkannten, gut bezahlten Beruf zu arbeiten, war schon eine schöne Sache."

(Kulturarchiv der Russlanddeutschen)

 
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