8 Kulturarchiv
8.2.3 Literarisches
8.2.3.11 Volkslieder
Als ich an einem Sommertag
1.
Als ich an einem Sommertag, wide wide witt juchheirassa,
im Walde drauß im Schatten lag, wide witt, wide witt bum bum.
2.
Sah ich von fern ein Mädel stehn,wide wide witt juchheirassa,
das war so jung und wunderschön,wide witt, wide witt bum bum.
3.
Und als das Mädel mich erblickt,wide wide witt juchheirassa,
da war's vor Angst gleich ausgedrückt,wide witt, wide witt bum bum.
4.
Ach liebes Mädchen, bleib doch hier, wide wide witt juchheirassa,
ein Mannsbild ist kein wildes Tier, wide witt, wide witt bum bum.
5.
Doch warnte mich mein Mütterlein: wide wide witt juchheirassa,
laß dich mit keinem Manne ein, wide witt, wide witt bum bum.
6.
Es dauert kaum ein halbes Jahr, wide wide witt juchheirassa,
da kam ein Sohn mit rotem Haar, wide witt, wide witt bum bum.
Ihr lieben Mädchen, laufet fort, wide wide witt juchheirassa,
und höret auf der Mutter Wort, wide witt, wide witt bum bum.
Textfassung: L. Klohs
Auf dem Meer bin ich gefahren
1.
Auf dem Meer bin ich gefahren, als der Lenz in die Lande kam.
Ein treues Mädel hat mich geliebet, als ich Abschied von ihr nahm.
2.
Teures Mädchen, kehr zurücke, denn der Weg, ach der ist so weit.
Und deine Eltern, sie werden böse, ei, was sagen deine Leut?
3.
Kam kein Regen von Offenbach, kam vom Rheine soweit.
Und unser Kaiser aus Deutschland, der hat lauter junge Leut.
4.
Ja, die Hübschen und die Großen Sucht der Kaiser sich heraus.
Und alle Krummen und alle Lahmen Schickt er wieder nach Haus.
5.
Sollt ich fallen im Kriege Fern der Heimat im roten Mohn,
dann kriegt mein Mädel ein Abnschiedsbriefchen von dem Moskauer Batallion.
Textfassung: L. Klohs
Auf die Reise bin ich gegangen
1.
Auf die Reise bin ich gegangen, war erst achtzehn Jahre alt,
und da fand ich ein schönes Mädchen eines Abends im Wald.
2.
Geh' nur heim du getreues Mädchen, ist für dich der Weg zu weit,
denn der Tag fängt an zu grauen, ei, was sag'n deine Leut.
3.
Wenn die Lust hast, an mich zu schreiben, so versiegle deinen Brief,
denn ich muß heute fort zum Kriege, weil die Heimat mich rief.
4.
Wenn ich sterbe auf fremder Erde, schickt man dir den Totenschein.
Dann zerbrichst du das schwarze Siegel Und beweinst mich allein.
Der Kuckuck auf dem Baume
1.
Der Kuckuck auf dem Baume, – Zidderibumbumdadadrajajajaja,
Der Kuckuck auf dem Baume saß.
2.
Und wenn es regnet, wird er, – tusselibumbumtuslitaslitätätä
und wenn es regenet, wird er naß.
3.
Er breitet seine Flüglein, – zidderi ...,
er breitet seine Flüglein aus.
4.
Und fliegt wohl über Goldschmieds, – tusseli ...,
und fliegt wohl über Goldschmieds Haus.
5.
Ach, Goldschmied, lieber Goldschmied, – zidderi ...,
ach, Goldschnmied, lieber Goldschmied mein.
6.
Schmied meiner Braut ein Ringe-, – tusseli ...,
schmied meiner Braut ein Ringlein
7.
Steck ihn ihr auf die rechte, – zidderi ...,
steck ihn ihr auf die rechte Hand.
8.
Daß sie kann ziehn ins Schwaben-, – tusseli ...,
daß sie kann ziehn ins Schwabenland.
9.
m Schwabenland da ist gut, – zidderi ...,
im Schwabenland da ist gut sein.
10.
Da trinken sie statt Wasser, tusseli ...,
da trinken sie statt Wasser Wein.
Der Winter ist gekommen
1.
Der Winter ist gekommen mit seinem weißes Kleid,
hat Blumen uns genommen, den Garten zugeschneit.
2.
Nun Holen wir den Schlitten; wollt ihr gefahren sein?
So müßt ihr uns schön bitten, dann setzt euch nur hinein!
aus Bessarabien, Aus "Unverlierbare Heimat" herausgegeben von Hermann Wagner, Voggenreiterverlag
Die Fahrt nach Italien
1.
Die Fahrt nach Italien, die fällt uns so schwer, du einzig schönes Mädchen, wir seh'n uns nicht mehr.
2.
Seh'n wir uns nicht wieder, so wünsch ich dir Glück, du einzig schönes Mädchen, denk oft noch zurück.
3.
Das Mädchen, das weinte Die Äuglein sich rot und sagte: "Mein Heinrich, sie schießen dich tot."
4.
"Schatz, seh'n wir uns nimmer, so wünsch ich dir Glück, ei, so denke noch einmal an den Heinrich zurück."
Gnadenreich (Sibirien)
Die Kaffeekann
1.
Die Kaffeekann, die Kaffeekann die steht auf'm Fensterbrett. Die Tüll,ist ab, die Tüll,ist ab, jetzt muß sie in die Eck.
Trara tiritom ...
2.
Ach Schätzchen, laß die Hunde bellen, vergiß die Liebe nicht, und setz' dich auf die Tonne rauf, und vergiß die Gurke nicht.
Alte Tanzmelodie, Neufassung: L. K.
Die Sonne sank im Westen
1.
Die Sonne sank im Westen, das Tagwerk war vollbracht, sie sank in goldenen Schleiern, und langsam kam die Nacht.
2.
Nimm diesen Ring vom Finger, wenn ich gestorben bin und bring' ihn meinem Liebchen als teures Pfand zurück.
3.
Nimm diese Brief alle, die ich geschrieben hab. Sie soll sie all betrachten Zum Andenken mein.
Alt-Dschankoj (Krim)
Einen schönen guten Abend
1.
Einen schönen guten Abend, eine fröhliche Zeit, die uns der Herrgott hat bereit't. die Geigen, die klingen,
wir jungen Burschen singen, die Geigen, die klingen, wir jungen Leut sind da!
2.
Wir wünschen dem Hausherrn eine Kanne mit Wein; das soll dem Herren sein Neujahr sein. Die Geigen, die ...
3.
Wir wünschen der Hausfrau eine goldene Kron und aus andere Jahr einen strammen Sohn. Die Geigen, die ...
4.
Wir wünschen dem Knecht eine Schaufel in die Hand, daß er den Stall ausmisten kann. Die Geigen, die ...
5.
Wir wünschen der Magd eine kupferne Kann' und in diesem Jahr einen schönen Mann. Die Geigen, die ...
6.
Liebe Leut, liebe Leut, wir danken Euch sehr. Nun ziehen wir weiter Hinterm Brummtopf her!
aus der deutschen Siedlung Nikolaithal
Ein Schäfermädchen weidete
1.
Ein Schäfermädchen weidete zwei Lämmlein an der Hand in einem Tal, wo fetter Klee und Gänseblümchen stand.
Da hörte sie vom grünen Hain den Vogel Kukkuck lustig schrein. Kukkuck tralera, kukkuck tralera kukkuck, kukkuck
Kukkuck tralera kukkuck, tralera kukkuck, kuku kukuck.
2.
Da setzt sie sich in das Gras und sprach gedankenvoll: Ich will doch einmal sehn zum Spaß, Wie lang ich leben soll.
Bis über hundert zählte sie, Daß der Kuckuck lustig schrie: Kuckuck, tralera ...
3.
Da war das Schäfermädchen toll, Sprag auf und aus dem Gras. Nahm einen Stab und lief vomm Groll, Hin wo der Kuckuck saß. Derselbe merkt es noch zum Glück, Flog schreibend in den Wald zurück. Kuckuck, tralera ...
4.
Sie jagt ihn immer vor sich her, Tief in den Wald hinein. Doch wenn sie nauswärts ging, kommt er Mit Schreiben hinterdrein. Sie sieht ihn nicht, verfolgt ihn nicht, Allein der Vogel immer schreit: Kuckuck, tralera ..
5.
Sie lief nun in Wald hinein, War endlich müd und sprach: Magst meinethalben immer schrein, Ich lauf dir nicht mehr nach. Sie drehte um, da trat hervor, Der Schäfer und rief ihr ins Ohr: Kuckuck, tralera ...
Es träumet einer Frau
1.
Es träumet einer Frau, es träumet ihr ein Traum: Ei, es wuchs aus ihrem Herzen ein wunderschöner Baum.
2.
Der Baum wuchs in die Höh Und wuchs auch in die Breit. Er bedeckt mit seinen Ästen Die ganze Erde weit.
3.
Und wer dieses Liedlein kann, sei's Weibsbild oder Mann, ei, dem steht der Himmel offen. Die Höll ist zugetan.
Aus der deutschen Siedlung Pobotschnaja (Gebiet Saratov) (Neufassung)
Es wohnt ein Müller wohl an dem See
1.
Es wohnt ein Müller wohl an dem See. Schumeirudira, der hat ein Tochter, die war schön. |: Schumeirudira :| hopsassa.
2.
Nicht weit, da wohnt ein Edelmann, der wollt des Müllers Tochter han. Der hat wohl einen schönen Knecht, und was er tat, das tat er recht.
3.
Er steckt ihn in ein Habersack und schickt ihn in die Mühle ab.
4.
"Guten Abend, guten Abend, Frau Müllerin, wo stell ich denn den Habersack in?"
5.
"Ach stell ihn dort in jene Eck, nicht weit von meiner Tochter Bett."
6.
Und als es kam um Mitternacht, der Habersack sich lustig macht.
7.
Der Müller zündet an das Licht, der Habersack kriegt Händ und Füß.
8.
"Ach Tochter, hättst du still geschwiegn, ein Edelmann tätst du wohl kriegn."
9.
"Ein Edelmann, den mag ich nicht, doch ei'm Soldaten versag ichs nicht.
10.
Ein braven Soldaten muß ich haben, und wenn ich ihn sollt aus der Erde grabn.
11.
Und grab ich ihn aus der Erde nicht, so heirat ich mein Leben lang nicht."
aus Welnianka in Wolhynien
Frisch auf, ihr Wandersleut
1.
Frisch auf, ihr Wandersleut! Jetzt kommt die Zeit zum Wandern In Felder wiet und breit. Da mög nun sitzen, wer da will,
ich lobe mir das Reisen viel und lieb die Wanderleut.
2.
Und kommt der Mittag dann, so bitte ich um ein Stück Brot und setz mich hin zur Ruh. Das trockne Brot ist mein Gewohn,
ich esse es wie mit Kapon, will allzeit fröhlich sein. Und kommt der Abend dann,
3.
So bitt ich um ein Bett aus Stroh und leg` mich hin zur Ruh. Die Müdigkeit macht, daß ich schlaf, viel besser, als ein Herr und Graf, der Federn hat genug.
Aus der deutschen Kolonie Straßburg (in der Nähe von Kuibyschew an der Wolga) aus "Unverlierbare Heimat", herausgegeben von Hermann Wagner, Voggenreiterverlag.
Guter Freund, ich frage dich
1.
Guter Freund, ich frage dich. "Bester Freund, was fragst du mich?" Ich frage dich: "Was ist eins?"
Eins und eins ist Gott allein, der da lebt und der da schwebt im Himmel und auf Erden.
2.
Guter Freund, ich frage dich "Bester Freund, was fragst du mich?" Ich frage dich: "Was ist zwei?"
Zwei Tafeln Moses Eins und eins ist Gott allein der da lebt und der da schwebt im Himmel und auf Erden.
3.
Guter Freund, ich frage dich "Bester Freund, was fragst du mich?" Ich frage dich: "Was ist drei?" Drei Patriarchen Zwei Tafeln Moses Eins und eins ist Gott allein usw.
4.
Guter Freund, ich frage dich, Bester Freund, was fragst du mich? Ich frag dich, was ist vier? Vier Evangelisten,
Drei Patria-rchen, Zwei Tafeln Moses Eins und eins usw.
5.
Guter Freund, ich frage dich, Bester Freund, was fragst du mich? Ich frag dich was ist fünf? Fünf Becher Moses,
Vier Evangelisten, Drei Patriarchen, Zwei Tafeln Moses, Ein und eins usw.
6.
Guter Freund, ich frage dich, Bester Freund, was fragst du mich? Ich frag dich, was ist sechs? Sechs steinerne Krüge mit Wein, Schenkt der Herr zur Hochzeit ein, Zu Kanaan, zu Galiläa.
Vorgesungen von Maria Wohn aus Rothamel/Wolga (heute: Kassel), und auf Tonband aufgenommen von Prof. D. Künzig und Frl. Dr. Werner, Freiburg, 1958.
Holde Nacht, dein dunkler Schleier
1.
Holde Nacht, dein dunkler Schleier Deckt mein Gesicht vielleicht zum letzenmal. Morgen gehen wir für unsere Brüder
Im deutschen Vaterland zum Streit. Aber mancher kommt nicht wieder, find' auf Erden nimmer Freud und Leid.
2.
Holde Nacht, sei mein Begleiter, wenn ich auf Wache steh' fürs Vaterland. Fern der Heimat will ich bewahren
im Herz' ein treues Unterpfand. Und so schütz ich in der Ferne dich, mein Vaterland und Heimatland.
Hoppel die popp, Kartoffelsupp'
1.
Hoppel die popp, Kartoffelsupp! Hoppel die popp, Kartoffelsupp, im Kahne liegt mein Ranzen. Geh' nur weg, du
Garstig Tier, ich will nicht mit dir tanzen.
- Anhhängsellied -
Hopp, popp, popp
1.
Hopp popp popp popp Pole Sewalt ist katholisch Kratke aber nicht.
2.
Johannes Peter Heiß' ich, schöne Mädchen weiß ich, wenn ich sie nur hätt'.
3.
Könnt ich sie nur kriegen, könnt bei ihnen liegen in ihrem Federbett.
4.
Hochzeit und Courage, Teller und kein Flasche, Löffel und kein Supp'.
Vers 4 nach der Melodie von Vers 3 oder Vers 1
Ich und mein junges Weib
1.
Ich und mein junges Weib können schön tanzen, sie mit dem Bettelsack, ich mit dem Ranzen. Schenk mir mal ein,
schenk mir mal Bayrisch ein, Bayrisch muß lustig sein, Bayrisch, Bayrisch, Bayrisch muß sein.
2.
Hinterm Dorf in dem Land Bauern wollen dreschen; Mädel hats Hemd verbrannt, Henker mags löschen.
Schenkt mit mal ein, schenkt mir mal Bayrisch ein, Bayrisch muß lustig sein, Bayrisch, Bayrisch, Bayrisch muß sein.
Kraut, Kartoffeln, gelbe Rüben
1.
Kraut, Kartoffeln, gelbe Rüben wachsen dort im Überfluß Ja, das muß der Bauer lieben,
weil er solches haben muß.
2.
Ich bin mal in'n Gart'n gegangen, brach mir all mein Ästlein ab; war ein Vöglein drin gefangen,
nun ich bald geheirat hab. sein.
3.
Mädel, willst du ehrlich freien, tu nur schön die Äuglein auf! Sonst wird's dich einmal gereuen,
Heirat ist kein Pferdekauf!
Textfassung: Lebrecht Klohs
Liebes Blümlein
1.
Liebes Blümlein, wein mit mir morgen scheide ich von dir, drum ade, so lebe wohl!
2.
Riga ist das schönste Städtchen, da sind so schöne Mädchen, drum ade, so lebe wohl!
3.
Schöne Mädchen von Gesicht, aber Jungfraun findst du nicht drum ade, so lebe wohl!
4.
Ach, es fällt mir so schwer, auseinanderzugehn. Drum ade, so lebe wohl!
5.
Wenn die Hoffnung auch nicht wär Auf ein frohes Wiedersehen. Drum ade, so lebe wohl!
Seid lustig ihr Brüder
1.
Seid lustig, ihr Brüder die Spielleute kommen. Der König von Preußen, so hat man vernommen, er bläst uns zum Kampfe.
Der König soll leben, die feste Stadt Landau, die muß sich ergeben.
2.
Und liegt auch die Feste in Schutt und in Asche, so brennt uns kein Schnupftuch in Beutel und Tasche.
Wir haben Kanonen, viel Pulver und Blei und auch Musikanten und Mädel dabei
3.
So lang noch das Blut in den Adern uns wallet, solang eine einz'ge Kanone noch knallet, wir halten zusammen und fürchten uns wenig. Es lebe die Freiheit, es lebe der König!
Textfassung: L. Klohs
Stets in Trauern muß ich leben
1.
Stets in Trauern muß ich leben und muß leiden in Geduld.
2.
Ich muß meinen Schatz aufgeben; sag, womit hab ichs verschuld't?
3.
Saßen nicht zwei Turteltauben droben auf dem grünen Zweig?
4.
Standen nicht zwei Stern am Himmel, leucht'ten heller als der Mond?
5.
Wo sich zwei Verliebte scheiden, muß verwelken Gras und Kraut.
6.
Gras und Kraut, die müssen welken, aber treue Liebe nicht.
aus dem deutschen Dorf Teplitz (Bessarabien)
Unsere Wesmirina
1.
Unsre Wesmirina hat'ne papierene, hat'ne papierene Schnnupfdabaksdos. Wann manmal schnupfen will, hat sie kein
Tabak drin, Wann sie eins kaufen soll, hat sie kein Geld. Hat sie kein Schupprich drin, tut sie was andres drin. in die papirene Schupftabakdos.
- Aus zwei alten Melodien verbunden -
Wenn ich gleich kein' Schatz nicht hab
1.
Wenn ich gleich kein' Schatz nicht hab, wird schon einen finden.
2.
Lauf das Gäßlein auf und ab Wohl bis an die Linden.
3.
Als ich an die Linde kam, stand mein Schatz daneben.
4.
"Oh du mein herzliebster Schatz, wo bist du gewesen?"
5.
"Bin gewesen in fremde Land, hab auch viel erfahren.
6.
Hab erfahren, daß zwei junge Leut Beieinander schlafen".
7.
"Bei mir schlafen darfst do wohl, aber nur in Ehren."
Aus "Unverlierbare Heimat", Herausgegeben von Hermann Wagner, Voggenreiterverlag
Zwei orndliche Leut
1.
So wie wir zwei beiden gibt's keine nicht mehr. Wir sind ja fidelisch, der Geldbeutel ist leer. Wir machen uns kein Sorgen, wir machen uns kein Leid, wir sind ja zwei orndliche Leut!
2.
Ein rosiges Mädchen hat beide uns lieb, sie liebt mich innig, sie herzt auch mit dir, hast du sie des Morgens, so hab ich sie heut; wir sind ja zwei orndliche Leut!
3.
Wir wohnen sechs Jahre in einem Haus, wir zahlen keine Miete und ziehen nicht aus. Das Zahlen, das Trinkgeld,
das hat bei uns Zeit, wir sind ja zwei orndliche Leut!
4.
Und sind wir gestorben, so werden wir begraben, ein'n Grabstein von Marmor, den müssen wir haben. Darauf steht geschrieben, das ist unsre Freud: Hier ruhen zwei orndliche Leut!
5.
Und kommen wir in'n Himmel, so klopfen wir an. Der Petrus der sieht uns von ferne schon an und winkt uns mit dem Schlüssel, das ist unsre Freud: "Kommt rein, ihr zwei orndliche Leut!"