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8.2.3 ëèòåðàòóðíîå

8.2.3.9 Kinderspiele

Sie waren bei der russlanddeutschen Jugend sehr verbreitet, oft machten auch ältere Jahrgänge mit. Woher aber kamen diese Spiele? Sind sie von den Russen übernommen, sind sie von Deutschland mitgebracht worden? Sind es einige Erfindungen? Jedenfalls trugen sie oft einen russischen Namen.

Zurke-Spiel

Das Wort " Zurke" ist weder im russischen noch im deutschen Wörterbuch zu finden. Für das Spiel war neben einem langen Stock ein etwa zehn Zentimeter langes und rundes Holzstück, das an beiden Seiten angespitzt war, die " Zurke" . Die " Zurke" wurde flach auf den Boden gelegt und dann schlug der Spieler mit dem Stock auf eine der angespitzten Enden, so das sie in die Luft flog. Die Aufgabe bestand nun darin, dreimal auf die durch die Luft fliegende " Zurke" einzuschlagen. Anschließend wurde der Abstand zwischen dem Ausgangspunkt und dem Punkt an dem die " Zurke" zu Boden gefallen war mit Schritten abgemessen. Wer zuerst tausend Schritte zusammen hatte, war der Sieger. Dieses Spiel wurde auch von bereits älteren Jugendlichen gespielt.

Tschilik- Spiel

Dieses Spiel ähnelt dem " Zurke-Spiel" sehr stark. Man stellte ein etwa zehn Zentimeter langes Holzstückchen, das an beiden Enden zugespitzt war, in eine Grube, dass ein Ende heraussah. Mit einem kleinen Stock zielte man nun auf den " Tschilik" , so dass er hochschnellte. Jetzt ging es darum, den Tschilik in der Luft so zu treffen, dass er möglichst über eine Ziellinie flog. Gelang dies nicht auf Anhieb, hatte jeder Spieler noch drei Versuche, den " Tschilik" an der Stelle, wo er nun lag, durch gezielte Schläge in die Luft zu bringen und dann ins Ziel zu schlagen. War das Ziel erreicht, durfte die nächste Runde folgen.

Kopki-Spiel

(vielleicht von kopitj, d. h. " aufhäufen" )
Bei diesem Spiel wurde von jeder der beiden Parteien ein Stapel (Kopka) aus sieben oder neun etwa zwölf Zentimeter langen und etwa drei Zentimeter dicken Stäbchen aufgeschichtet. Um jeden dieser Stapel (Kopka), die zehn bis 15 Meter voneinander entfernt lagen, wurde nun ein Kreis von etwa siebzig Zentimeter Durchmesser gezogen. Anschließend wirft jeder Spieler abwechselnd einen dicken, kurzen Stock gegen den Stapel der Gegenpartei. Ziel ist es alle Stäbe auf diese Weise aus dem Kreis hinaus zu befördern. Die Partei, der dies als erste gelingt, hat gewonnen.

Huli, huli damoj, d. h. " Gänschen, Gänschen kommt nch Haus"

Bei diesem Fangspiel geht es darum, einem als Fänger agierenden Mitspieler in einen sicheren Bezirk zu entkommen. Der eigentlichen " Jagd" geht dabei folgender Dialog voraus: Ein Kind, das auf der Seite steht, ruft der Mitspielergruppe zu: " Huli, huli domoj, d. h. nach Haus" — " Bojiumsja" — " Kowo" ? (Wir fürchten uns. — Von wem?). " Wolk sa goroj" (Den Wolf hinter dem Berg ) " Tschto on djelajet?" (Was macht er?) — " Gusjku skupjot" (Er holt eine Gans) — " Kakuju?" (Welche?) — Seru, belu, wolutchatu (Graue, weiße,). — " Skorej, djetki w chatu" (Schnell Kinder ins Haus). Nach dieser Aufforderung laufen alle als Gänse agierenden Kinder zur Ruferin. In dieser Zeit ist es die Aufgabe des von der Seite kommenden eines der Kinder zu fangen. Dies Spiel wird auch deutsch gespielt: Alle meine Gänschen kommt nach Haus. — Wir können nicht .— Warum? — Der Wolf ist hinter dem Fliederbusch. — Was macht er dort? — Gänse rupfen. — Was für eine. Eine weiße, eine schwarze, eine graue. — Alle meine Gänse kommt nach Haus.

Baraschka-Spiel (Schafspiel)

Für dieses Geschicklichkeitsspiel benötigte man zwölf Zehenknochen von Schafen und einen kleinen Stein, der den Schäfer darstellte. Die Knochen wurden mit einem Wurf auf einen flachen Stein oder festgetretenen Boden gestreut. Anschließend wurde der " Schäferstein" in die Luft geworfen. Während sich der Stein in der Luft befand galt es einen der Knochen wegzunehmen ohne dabei einen anderen zu berühren und anschließend den Stein wieder aufzufangen. Vermutlich handelt es sich hier ursprünglich um ein Tatarenspiel.

Aus: Karl Stumpp, ÜBERLIEFERUNGSGUT DER RUSSLANDDEUTSCHEN (Redensarten - Volksreime – Lieder – Spiele), in: Jahrbuch für ostdeutsche Volkskunde, Band 22, Marburg 1979, S. 215-216

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