Geschichte der Russlanddeutschen

Auswanderung der Deutschen

Teil 1 1763 - 1820

5 Anfang und Aufbau

5.1.1 Berg- und Wiesenseite

bergseite
Es ist ein bei den meisten Flüssen im europäischen Teil Russlands zu beobachtendes Phänomen, dass die linke (östliche) Uferseite flach, die rechte (westliche) dagegen ein Steilufer ist.

In dem von den Kolonisten besiedelten Gebiet wurde das linke Wolgaufer als "Wiesenseite" bezeichnet. Das rechte Ufer dagegen war die so genannte "Bergseite".

Die "Wiesenseite" weist in unmittelbarer Flussnähe einen sumpfigen Überschwemmungsstreifen auf. Die Wiesen des Überschwemmungsgebietes, mit üppiger Flora und Fauna, wurden von den Wolgadeutschen zur Heugewinnung und als Viehweide genutzt. Der sich anschließende Steppenboden eignete sich nach seiner Urbarmachung besonders für den Getreideanbau (Weizen).

Bei der "Bergseite" handelt es sich um eine Hochebene, die steil zum Ufer abfällt und von zahlreichen Flusstälern durchschnitten wird.

Während den Kolonisten auf der "Wiesenseite" genügend Land für die Erschließung und weitere Besiedlungen zur Verfügung stand, war dies auf der "Bergseite" nicht möglich. Hier lebten im angrenzenden Gebiet russische Bauern.
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