Den in Petersburg eintreffenden Siedlern wurden von zuständigen Beamten detaillierte Beschreibungen "aller unbewohnten Ländereien" übergeben. Gleichzeitig erfassten die Beamten alle mitgeführten Mittel und Güter.
Als Siedlungsgebiete wurden vor allem das Steppengebiet an der Wolga, das zwar erobert, aber nie völlig befriedet werden konnte, ausgewiesen. Die Ansiedlung der Kolonisten in diesem Gebiet hatte also auch wehrstrategische Bedeutung. Die Siedlungsgebiete erhielten im Zuge der Verwaltungsreform die Namen der Gouvernements Samara und Saratow.
Zwischen 1765 und 1770 wurden hier 104 Kolonien gegründet. Die erste Gründerkolonie von 1764 erhielt den Namen Katharinenstadt (russ. Baronsk, später Marxstadt). Im Jahre 1772 zählte die von evangelischen Siedlern gegründete Kolonie bereits 283 Einwohner. In der im gleichen Jahr auf der so genannten Bergseite gegründeten evangelische Kolonie Galka waren es 240 Einwohner. Die 1765 gegründete evangelische Kolonie Balzer zählte 459 Einwohner; die katholische Kolonie Mariental wurde 1766 gegründet und zählte 400 Einwohner. Die evangelische Kolonie Warenburg, 1767 gegründet, hatte im Jahre 1772 schon 592 Einwohner.