Geschichte der Russlanddeutschen

Auswanderung der Deutschen

Teil II 1820 - 1917

1 wirtschaftliche Entwicklung der Russlanddeutschen

1.4 Industrie und Handwerk

1.4.4 Industrielle Zentren

1.4.4.1 Johannes Höhn

johannes hoen
Der am 29. Mai 1854 geborene Johannes Höhn gehörte zu den deutschen Handwerkern, die sich intensiv mit dem Bau von Pflügen beschäftigten. Nach Übernahme der väterlichen Schlosserei in Odessa begann er, den Betrieb auf die Herstellung von Pflügen zu spezialisieren.

Für die Bearbeitung möglichst großer Flächen entwickelte und testete er einen mehrscharigen Pflug, den Höhnschen Pflug, der auch als Kolonistenpflug bezeichnet wurde.

Dieser Pflug zeichnete sich durch eine hochliegende Konstruktion aus, die es ermöglichte, den schweren Boden trotz des hohen Steppengrases zu bearbeiten.
Der Pflug erfreute sich in ganz Russland großer Beliebtheit. 1912 wurde er in Odessa in zwei Fabriken von Höhn mit rund 1.200 Beschäftigten hergestellt.
johannes hoen werk
Die Jahresproduktion dieser beiden Fabriken belief sich 1908 auf rund 80.000 Pflüge, 30.000 Eggen, 6.000 Mähmaschinen, 3.000 Drillmaschinen und andere Erzeugnisse. Die Höhnschen Betriebe entwickelten sich zur größten Pflugfabrik in Russland.

Im Jahre 1904 wurde Höhn Ehrenbürger der Stadt Odessa.
Nach der Abtretung seiner Fabrik an eine ukrainische Bauerngenossenschaft im Jahre 1918 zog er über Deutschland ins rumänisch gewordene Bessarabien, um hier seine Arbeit fortzusetzen. Am 11. September 1938 verstarb er dort.
 
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