Geschichte der Russlanddeutschen

Auswanderung der Deutschen

Teil II 1820 - 1917

1 wirtschaftliche Entwicklung der Russlanddeutschen

1.4 Industrie und Handwerk

1.4.1 Putzmühlen

putzmuehle
Die Trennung von Korn und Spreu erfolgte anfangs mit Hilfe des Windes. Dabei traten beträchtliche Ernteverluste auf. Außerdem waren die Bauern auf entsprechende Witterungsverhältnisse angewiesen. Durch den Einsatz so genannter Putzmühlen wurde man zum einen witterungsunabhängig und zum anderen konnten die Ernteverluste minimiert werden.

putzmuehle
Die Putzmühle arbeitete nach folgendem Prinzip: Mit einer Handkurbel wurde ein Flügelrad bewegt, das einen Luftstrom erzeugte. Dieser erfasste das von oben durch eine Trichteröffnung eingeschüttete Getreide und blies die leichteren Beimengungen wie Spreu, Staub, Unkrautsamen und Strohreste weg. Die schwereren Getreidekörner dagegen fielen nach unten in einen Sack. Durch ein eingebautes Rüttelsieb konnte die Wirkung des Gerätes noch verbessert werden. Um 1900 war die Putzmühle auf fast allen Bauernhöfen vorhanden. Danach wurde sie allmählich von Dreschmaschinen mit eingebauter Reinigung verdrängt, teilweise aber auch noch zum Reinigen von Kleesamen, Rübensamen und vor allem von Getreidesaatgut verwendet.
 
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