Geschichte der Russlanddeutschen

Auswanderung der Deutschen

Teil II 1820 - 1917

1 wirtschaftliche Entwicklung der Russlanddeutschen

1.3 Fortschritte in der Landwirtschaft

1.3.4 Schafzucht

schaf
Die Schafzucht spielte in den Entstehungsjahren der südrussischen Kolonien eine relativ große Rolle. Die Tiere vermehrten sich schnell, und die großen Ländereien boten genügend Weideland.

Erste Versuche, hochwertige Schafrassen einzuführen, schlugen allerdings fehl. 1804 verteilte der Statthalter von Odessa und spätere Gouverneur von Südrussland Armand Emmanuel Duplessis Richelieu Merinoschafe an die Kolonisten. 1816 unternahm Samuel Contenius, Leiter des Fürsorgekomitees, einen ähnlichen Versuch. Die Mehrheit der Kolonisten zeigte jedoch für dieses Vorhaben wenig Interesse, wohl nicht nur wegen der für eine Veredlung erforderlichen langen Zeit. Der Hauptgrund dürfte vielmehr darin bestanden haben, dass es an Interessenten für feine Wolle mangelte. Dennoch wurden die Kolonien sowohl im Schwarzmeer- als auch im Wolgagebiet gezwungen, Schäfereien anzulegen.

Da es aber offenbar gewinnbringender war, Getreide zu verkaufen, wandten sich die meisten Kolonisten um 1820 wieder von der Schafzucht ab. Nur noch einzelne Großgrundbesitzer betrieben sie weiterhin.

Das Weideland wurde von den Gemeinden an den Meistbietenden verpachtet.
Die Pachteinnahmen bildeten das so genannte Schäfereikapital link.
 
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