Geschichte der Russlanddeutschen

Auswanderung der Deutschen

Teil II 1820 - 1917

1 wirtschaftliche Entwicklung der Russlanddeutschen

1.1 Bevölkerungswachstum

1.1.1 Bevölkerungswachstum in den Wolgakolonien

Trotz des geringeren Kinderreichtums bei den wolgadeutschen Kolonisten (Krankheiten und äußere Einflüsse spielten dabei eine Rolle) war hier in den ersten Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts ein jährliches Bevölkerungswachstum von etwa 3,5% zu verzeichnen.

Ausgehend von den Daten der Revision von 1857, der ersten gesamtrussischen Volkszählung von 1897 sowie den Angaben über die Entwicklung der deutschen Wolgakolonien, die für das Jahr 1912 vorliegen, wuchs die Bevölkerung zwischen 1857 und 1897 von 193.077 auf 326.861 Menschen. Die sich daraus ergebende durchschnittliche jährliche Wachstumsrate von 1,3% entsprach dem Wachstum in den anderen 50 Gouvernements im europäischen Teil des Russischen Reiches. Das geringere Wachstum im Vergleich zu den vorangegangenen Jahrzehnten ist vor allem auf die Auswanderung nach Nordamerika und die Hungersnöte in den 90er Jahren des 19. Jahrhunderts zurückzuführen. Zwischen 1897 und 1912 betrug das Bevölkerungswachstum pro Jahr wieder rund 3,5%. Die Zahl der Wolgadeutschen stieg von 326.861 auf 548.516 Menschen.

Insgesamt erhöhte sich die Bevölkerung in den Wolgakolonien zwischen 1857 und 1912 um mehr als das Dreifache.
 
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