Geschichte der Russlanddeutschen

Auswanderung der Deutschen

Teil III 1917 - 1955

2 Die Russlanddeutschen unter der Sowjetmacht

2.6 Wirtschaftliche Entwicklung und Leistungskraft der ASSR der Wolgadeutschen

2.6.6 Entwicklung der Industrie

bauarbeiter
Bis Mitte der zwanziger Jahre hatten in der Wolgarepublik neben den bedeutenden Staatsfabriken, z. B. die Traktorenfabrik "Wiedergeburt", die meisten Textilbetriebe, Sägewerke, Getreidemühlen, Leder- sowie Tabakfabriken u. a. die Produktion wieder aufgenommen. Sie arbeiteten kontinuierlich und mit zunehmendem Ausstoß, z. T. waren sie nach dem damaligen Stand der Technik umgerüstet und erweitert worden. Die Sarpinkafabriken beschäftigten 1926 schon 10 000 Weber. Bis zum Ende des Jahrzehnts waren Produktionszuwächse von bis zu zwanzig Prozent pro Jahr möglich geworden.

Ergänzt wurde der industrielle Sektor durch genossenschaftliche Betriebe, die landwirtschaftliche Erzeugnisse verarbeiteten, und eine Reihe von Kraftstationen, die für den Bedarf von Industrie und Bevölkerung produzierten. Anfang 1930 verbesserte sich mit der Inbetriebnahme des Großkraftwerkes Saratow die Energieversorgung der ASSR entscheidend.

Seit Mitte der zwanziger Jahre legte der Volkswirtschaftsrat der Republik vom Reingewinn der Industrieproduktion 25 Prozent in einen so genannten Industriefonds an. Mit diesen Geldern wurden Maschinen erneuert, Industrieanlagen erweitert und Wohnungen für Arbeiter gebaut.
 
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