Geschichte der Russlanddeutschen

Auswanderung der Deutschen

Teil III 1917 - 1955

2 Die Russlanddeutschen unter der Sowjetmacht

2.6 Wirtschaftliche Entwicklung und Leistungskraft der ASSR der Wolgadeutschen

2.6.2 Landwirtschaftliche Hauptkulturen

2.6.2.3 Muster- und Versuchswirtschaften

Nach den Dürre- und Hungerjahren wurden in der Wolgaregion zielstrebig Muster- und Versuchswirtschaften mit dem Ziel eingerichtet, klimaresistenten Weizen zu züchten und sortenreines Saatgut bereitzustellen. Mitte der zwanziger Jahre konnten bereits fünfzehn Prozent der Ackerfläche mit selektiertem Samen bestellt werden, bei dem großen Rest kam man bereits vollständig mit Saatgut aus der Region aus.

Ab 1926 wurde im Auftrag des Volkskommissariats für Landwirtschaft an der vertragsmäßigen Einrichtung bzw. Umwandlung von 500 bäuerlichen Betrieben zu Muster- und Versuchswirtschaften gearbeitet. Wegen seiner besonders guten Ergebnisse bei der wirtschaftlichen und kulturellen Entwicklung erklärte die Regierung der Wolgarepublik 1930 sogar den gesamten Kanton Krasny Kut zum "Musterkanton".

Eine wichtige Rolle spielten auch die Konzessionsgüter der Deutsch-Russischen Agrar-Aktiengesellschaft bei den Anbau- und Zuchtversuchen in der Wolgarepublik. Sie erzielten u. a. gute Ergebnisse bei den Bemühungen, die aus Zentralasien stammende Sojabohne im Wolgagebiet heimisch zu machen.
 
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