Weizen war in der Wolgaregion traditionell die wichtigste Getreidekultur. Die fruchtbaren Schwarzerdeböden der Wolganiederungen bildeten eine gute Grundlage für seinen Anbau.
Nach den Hungerjahren war der Weizen jedoch kurzzeitig durch den Roggen vom ersten Platz verdrängt worden – das bereitgestellte und gespendete Saatgut bestand zumeist aus Roggen. Diese Getreideart erwies sich zudem als klimaresistenter als Weizen und spielte nunmehr unter den Getreidekulturen eine größere Rolle als früher.
1925 wurde nach den Jahren des Krieges, des Bürgerkrieges und der Missernten erstmals wieder eine gute Ernte eingebracht: über 6,6 Millionen Pud Roggen, über 5,5 Millionen Pud Weizen, alle anderen Feldfrüchte wie Gerste, Hafer, Hirse, Sonnenblumen, Kartoffeln zusammen noch einmal fast 12 Millionen Pud. Nach allen Abzügen (bäuerlicher Eigenbedarf, Steuer, Saatgut) verblieb ein verkäuflicher Überschuss von 6,5 bis 7 Millionen Pud, davon 4 Millionen Pud an Roggen und Weizen. Nach langer Unterbrechung war Wolgagetreide wieder am
Export beteiligt.
Neben Weizen und Roggen wurden
weitere landwirtschaftliche Kulturen angebaut. Die dramatischen Erfahrungen mit Dürre und Hungersnot führten frühzeitig zur Einrichtung von
Muster- und Versuchswirtschaften und der
Melioration landwirtschaftlicher Nutzflächen.