Geschichte der Russlanddeutschen

Auswanderung der Deutschen

Teil III 1917 - 1955

2 Russlanddeutsche in der Sowjetunion der 20er Jahre

2.5 Die Autonome Sozialistische Sowjetrepublik (ASSR) der Wolgadeutschen

2.5.3 Territorium, administrative Gliederung und Bevölkerung der ASSR der Wolgadeutschen

karte der wolgarepublik
Bei ihrer Bildung hatte die ASSR der Wolgadeutschen eine Fläche von 25 447 km2 (vor der Abrundung, d. h. die Eingliederung der russischen und ukrainischen Dörfer, waren es 19 694 km2). Bis 1929 vergrößerte sich das Territorium durch weitere Abrundungen auf 27 400 km2. Die ASSR war somit flächenmäßig fast so groß wie Belgien.

Die ASSR erstreckte sich zwischen dem 49. und 52. Grad nördlicher Breite sowie dem 44. und 49. Grad östlicher Länge. Sie grenzte im Nordwesten, Norden und Osten an das Gouvernement Saratow, im Südwesten und Süden an das Gouvernement Stalingrad (Wolgograd) und im Südosten an die 1925 entstandene Kasachische SSR.

Ihre Einwohnerzahl betrug nach der Volkszählung von 1926 571 240 Personen. Davon waren – ähnlich wie nach der ersten Abrundung 1922 – etwa zwei Drittel Deutsche, gut zwanzig Prozent Russen und knapp zehn Prozent Ukrainer. 1,2 Prozent der Bevölkerung verteilte sich auf 25 weitere Nationalitäten, wie z. B. Tataren, Mordwinen, Esten und Kasachen. Bis 1929 erhöhte sich die Einwohnerzahl der Republik auf 610 200.

Die administrative Gliederung der ASSR blieb im Wesentlichen so, wie sie sich nach der Abrundung darstellte. Es gab vierzehn Kantone (1929 zwölf), die laut Verfassung den russischen Kreisen gleichgestellt waren. Den Status einer Stadt besaßen neben der Hauptstadt Pokrowsk (1926 34 064 Einwohner) Marxstadt, Seelmann, Krasny Kut und Balzer.
 
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