Geschichte der Russlanddeutschen

Auswanderung der Deutschen

Teil III 1917 - 1955

2 Russlanddeutsche in der Sowjetunion der 20er Jahre

2.5 Die Autonome Sozialistische Sowjetrepublik (ASSR) der Wolgadeutschen

Die "Arbeitskommune des Gebietes der Wolgadeutschen" machte nach Überwindung der ärgsten Hungerfolgen deutliche Fortschritte. Es waren stabile staatliche Strukturen vorhanden. Die Wirtschaft wurde im Zeichen der NÖP zügig wiederaufgebaut.

Diese Entwicklungen bildeten die Grundlage für den Beschluss des XI. Sowjetkongresses des Gebietes der Wolgadeutschen, das Autonome Gebiet in eine Autonome Sozialistische Sowjetrepublik zu erheben (6. Januar 1924). Das Dekret des Gesamtrussischen Zentralexekutivkomitees vom 20. Februar 1924 bedeutete die staatsrechtliche Ausgestaltung der ASSR der Wolgadeutschen als föderativer Teil der RSFSR. Am 27. März 1924 erfolgte die Ausrufung der ASSR der Wolgadeutschen.

Es wurde eine Regierung link gebildet und die Ausarbeitung einer Verfassung link in Angriff genommen. Für die Bevölkerung war vor allem von Bedeutung link, dass die Organe der ASSR über Befugnisse verfügten, die andere Gebiete nicht hatten. So wurde am 12. Juni 1924 Deutsch als Amts- und Unterrichtssprache verfügt, der Ausbau des Bildungswesens forciert und ein deutscher Staatsverlag aufgebaut. Russisch und Ukrainisch blieben auf dem Territorium link der ASSR der Wolgadeutschen als gleichberechtigte Sprache anerkannt (Artikel 11 des Dekrets).

Im Zuge des Auf- und Ausbaus des politischen und wirtschaftlichen Lebens in der Republik entwickelte die ASSR auch zunehmend eigene internationale Aktivitäten link.
 
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