Die Russlanddeutschen haben bis zum Ende der Kommandanturzeit in den Verbannungsgebieten bedeutende wirtschaftliche Leistungen erbracht:
Bei der Neulandgewinnung von Steppenland
- in Kasachstan (Gebiete bei Akmolinsk, Zelinograd, Alma-Ata, Dshambul)
- in Sibirien (Gebiete bei Omsk, Tomsk und Krasnojarsk)
- speziell auch im sibirischen Altaigebiet
leisteten sie einen gewichtigen Beitrag. Das wird auch aus dem Eingeständnis von A. J. Mikojan, Vorsitzender des Präsidiums des Obersten Sowjets, gegenüber einer Abordnung von Russlanddeutschen im Jahre 1965 deutlich: "Heute ist es nicht möglich, im Neuland ohne die Deutschen zu wirtschaften".
Auf die landwirtschaftlichen Leistungen können die Russlanddeutschen mit Recht stolz sein. Sie verwandelten die Naturwildnis in Kasachstan und Westsibirien in eine blühende Kulturlandschaft.
Die Arbeit in den Sandwüsten bei unerträglicher Hitze von 40 bis 50 Grad war Schwerarbeit: z.B. beim Kanalbau für die Baumwollbepflanzung oder auf den Baumwollplantagen selbst.
Kolchosen, in denen viele Deutsche arbeiteten, wurden oft als Musterkolchosen angesehen und zur Nachahmung empfohlen.
Angebaut wurden Getreide, Baumwolle, Reis, Obst und – vor allem in Usbekistan – auch Wein.
Am Ausbau der Städte und des sowjetischen Eisenbahnnetzes im Ural, in Sibirien und Kasachstan haben die deutschen Trudarmisten und Sondersiedler einen Anteil.
Ganze Stadtviertel und Straßenzüge waren von deportierten Deutschen errichtet worden, z.B. in Nowosibirsk, Omsk, Barnaul, Karganda und Zelinograd.
Viele deutsche Sondersiedler arbeiteten auch, oftmals unter den allerschwersten und unmenschlichen Bedingungen, in den Urwäldern des hohen Nordens, des Nordurals (Udmurtien) und in der sibirischen Taiga.
Darüber zeichnete als Zeitzeuge, ein "Repatriierter", ein eindruckvolles Bild
(siehe hier) 
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Andere wiederum leisteten ihren Beitrag im Bergbau (z.B. in den Bergwerken von Karaganda), in der Metallurgie (z.B. im Buntmetallurgiekombinat Ust-Kamenogorsk) und in weiteren Wirtschaftsbereichen. Auch für diese Deutschen galt, dass sie, "die Spezposelenzy", von vielen Direktoren der Betriebe, deren größte Sorge stets die Planerfüllung war, mit besonderer Vorliebe als Arbeitskräfte angefordert wurden. Darin kommt eine große Wertschätzung, die man den Deutschen aufgrund ihrer Leistungen und Arbeitsmoral entgegenbrachte, zum Ausdruck.