Auswanderung der Deutschen
Teil III 1917 - 1955
1. Die Oktoberrevolution und ihre Auswirkungen auf die Russlanddeutschen
1.1 Neue Bedingungen nach der Februarrevolution 1917
1.1.2 Kurzbiografie Alexander F. Kerenski
27. April 1881 Alexander Kerenski wird als Sohn eines Gymnasialdirektors in Simbirsk geboren.
1889 Umzug mit der Familie nach Taschkent.
1899-1904 Studium der Rechtswissenschaften an der Universität St. Petersburg.
1905 Mitarbeit an einer Zeitung der Partei der Sozialrevolutionäre Russlands.
1905-1912 Als Rechtsanwalt als Verteidiger in politischen Prozessen tätig, unter anderem im Prozess gegen die bolschewistische Fraktion der IV. Staatsduma.
1912-1917 Abgeordneter der IV. Staatsduma. Fraktionsvorsitzender der Trudowiki (Bauernabgeordnete).
27. Februar 1917 Eintritt in das Provisorische Dumakomitee, aus dem die Provisorische Regierung hervorging. Wahl zu einem Stellvertreter des Vorsitzenden des gleichzeitig entstandenen Petrograder Sowjets der Arbeiterdeputierten.
2. März 1917 Eintritt in die Provisorische Regierung als Justizminister, entgegen einem Beschluss des Sowjets über eine Nichtbeteiligung an der Regierung. Gleichzeitig wird Kerenski Mitglied der Partei der Sozialrevolutionäre.
5. Mai 1917 Kerenski wird Kriegsminister in der ersten Koalitionsregierung aus Vertretern bürgerlicher und sozialistischer Parteien.
18. Juni 1917 Befehl für eine Offensive der russischen Armee zur Entlastung der Entente (französische Front). Nach dem Scheitern der Offensive kommt es zu Zerfallserscheinungen in der russischen Armee.
8. Juli 1917 Kerenski wird Ministerpräsident einer neuen Koalitionsregierung, bleibt aber Kriegsminister.
25.-30. August Putsch des Generals Lawr Kornilow, Oberkommandierender des russischen Heeres. Niederschlagung des Putsches. Kerenski übernimmt das Oberkommando über das Heer.
1. September 1917 Kerenski ruft in Russland die Republik aus.
25. Oktober 1917 Sieg des Oktoberaufstandes der Bolschewiki. Einnahme des Winterpalais, wo sich die Mitglieder der Regierung aufhielten. Die Regierungsmitglieder werden bis auf Kerenski verhaftet. Ihm gelang die Flucht aus der Hauptstadt.
20. Juni 1918 Kerenski taucht in Finnland unter. Über St. Petersburg und Moskau gelingt ihm die Flucht nach London. Von dort zieht er nach Paris.
1922-1932 Herausgeber einer in Paris erscheinenden russischen Emigrantenzeitung. Autor und Herausgeber zahlreicher Studien und Dokumente über die russische Revolution.
1940 Übersiedlung in die USA.
1965 Veröffentlichung seiner Memoiren in englischer Sprache. Erst 1993 erscheinen sie auf Russisch.
11. Juni 1970 Tod in New York.