Auswanderung der Deutschen
Teil III 1917 - 1955
Die Russlanddeutschen unter der Sowjetmacht
3 Stalinistische Herrschaft und Russlanddeutsche
3.1 Kollektivierung, Entkulakisierung und daraus resultierende Hungersnot 1932/33 und die Russlanddeutschen
3.1.4 Biografie - Josef Wissarionowitsch Stalin
21. Dezember 1879 Stalin wird als Josef Wissarionowitsch Dschugaschwili in Gori (Georgien) geboren. Als Kind eines Schuhmachers und einer Waschfrau lernt er erst mit elf Jahren Russisch.
1894 Eintritt in das orthodoxe Priesterseminar von Tiflis, wo er sich erstmals mit marxistischen Schriften befasst.
1898 Stalin wird Mitglied der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei Russlands (SDAPR).
1899 Wegen seiner Beteiligung an revolutionären Aktivitäten wird er aus dem Priesterseminar ausgeschlossen. Nach der Spaltung der SDAPR schließt er sich den Bolschewiki unter Wladimir I. Lenin an. Kurz darauf erfolgt seine Verbannung nach Sibirien.
1904 Flucht aus Sibirien. Stalin wird mehrfach verhaftet und verurteilt, kommt jedoch immer wieder nach kurzer Zeit frei.
1912 Berufung in das Zentralkomitee der Bolschewiki. Ab jetzt benutzt er den Namen Stalin ("der Stählerne").
1913-1916 Erneute Verbannung nach Sibirien.
1917 Nach dem Ende der Zarenherrschaft kommt Stalin nach St. Petersburg und arbeitet dort in der Parteiorganisation der Bolschewiken. Er wirkt mit an der Vorbereitung der Machtübernahme und wird Mitglied der Redaktionsleitung der "Prawda". In der Sowjetregierung wird er Volkskommissar für Nationalitätenfragen.
1918-1920 Im Bürgerkrieg ist er als Politischer Kommissar an mehreren Fronten tätig. Im Krieg gegen Polen kommt es zum Bruch mit der Armeeführung unter Leo D. Trotzki.
1919 Mit der Neuorganisation der Partei wird Stalin sowohl Mitglied des Polit- als auch des Organisationsbüros und erreicht damit eine besondere innerparteiliche Machtbasis, da er als einziger beiden Leitungsorganen angehört.
1919-1922 Als Volkskommissar für Arbeiter- und Bauerninspektion überwacht er die Ausführung der Regierungsbeschlüsse und entscheidet auch über Personalfragen mit.
1922 Das neu geschaffene Amt des Generalsekretärs wird von Stalin zur Schlüsselstellung seiner innerparteilichen Machtbasis ausgebaut und im Kampf gegen Rivalen eingesetzt.
1924-1929 Trotz der Warnungen Lenins vor den Ambitionen Stalins behält er seine Ämter nach dessen Tod. Mit Hilfe seiner Machtstellung und skrupellos geschlossener Allianzen kann Stalin seine Konkurrenten nacheinander ausschalten und jegliche innerparteiliche Opposition unterdrücken.
1929 Unter der Maxime des "Sozialismus in einem Land" benutzt Stalin seine uneingeschränkte Machtfülle zur Durchsetzung der Zwangskollektivierung in der Landwirtschaft und einer rigorosen Industrialisierung mit Hilfe von Fünfjahrplänen.
1934-1939 Mit der "Großen Säuberung" vernichtet Stalin potentielle und vermeintliche Gegner seiner Herrschaft. In Schauprozessen wird auch die alte Bolschewikenführung aus der Zeit Lenins verurteilt und hingerichtet.
1939 Als Ergebnis einer um Sicherheit bemühten Außenpolitik schließt die UdSSR den Nichtangriffspakt mit dem Deutschen Reich.
1941 Stalin wird Vorsitzender des Rates der Volkskommissare (des späteren Ministerrates) und übernimmt nach dem deutschen Überfall auf die Sowjetunion die Kriegführung. Er proklamiert den "vaterländischen Krieg" gegen die faschistische Aggression.
1945-1953 Mit seiner unangefochtenen Machtstellung setzt er die rigorose Innenpolitik fort und plant weitere Säuberungen.
5. März 1953 Stalin stirbt in seiner Datscha bei Moskau.
1956 Mit der beginnenden "Entstalinisierung" wird das Prinzip der Alleinherrschaft zugunsten einer Kollektivführung der Partei eingeschränkt. Außerdem werden Verbrechen aus der Stalin-Zeit veröffentlicht und verurteilt.
1961 Die Leiche Stalins wird aus dem Mausoleum am Roten Platz entfernt und an der Kremlmauer beigesetzt.