Geschichte der Russlanddeutschen

Auswanderung der Deutschen

Teil IV 1955 bis Heute

2 Perestroika, Glasnost und die Russlanddeutschen

2.4 Autonomie und Ausreise

2.4.3 Scheitern des Autonomieversuches 1991

jelzin und dr kohl
Im November 1991 unterzeichneten Präsident Boris Jelzin und Bundeskanzler Helmut Kohl in Bonn eine Gemeinsame Erklärung. Russland bekannte sich darin zur "Wiederherstellung der Republik der Deutschen in den traditionellen Siedlungsgebieten ihrer Vorfahren an der Wolga" und zur Schaffung und Förderung von nationalen Bezirken für die Deutschen in ihren gegenwärtigen Siedlungsgebieten.

Jelzin brachte dabei das ehemalige Truppenübungsgelände um den Eltonsee als Ort der Wiederansiedlung ins Gespräch. Dieses steppenartige Gebiet liegt außerhalb der traditionellen Grenzen der ehemaligen Wolgarepublik und entsprach nicht den Vorstellungen der Vertreter der Russlanddeutschen.

Entgegen der Zusagen in der Gemeinsamen Erklärung versicherte Präsident B. Jelzin anlässlich eines Besuchs 1992 im Gebiet Saratow, dass es unter seiner Präsidentschaft zu keiner Wiederherstellung der Wolgarepublik der Russlanddeutschen kommen würde.

Damit wurden den Autonomiebestrebungen der Russlanddeutschen faktisch eine endgültige Absage erteilt. Die Zahl der Aussiedler link stieg wieder an. Begünstigt wurde dies durch Aussagen der Bundesregierung über die Bereitschaft zur Aufnahme Ausreisewilliger.
 
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