Geschichte der Russlanddeutschen

Auswanderung der Deutschen

Teil IV 1955 bis Heute

1 Russlanddeutsche in der UdSSR nach 1956

1.10 Ausreisebewegung ab 1972

1.10.2 Aktionen

demonstration auf dem roten platz
Am 23. April 1972 forderten etwa 30 Personen aus den baltischen Sowjetrepubliken mit einem Sitzstreik im Haupttelegrafenamt in Moskau ihre Ausreise.

Sie hatten Spruchbänder mit der Forderung nach Ausreise in die BRD entrollt.

Ein weiterer Sitzstreik Ausreisewilliger wurde am 16. Mai 1973 im Moskauer Hotel "Intourist" durchgeführt. Kurze Zeit später übergab eine zwölfköpfige Delegation dem Obersten Sowjet der UdSSR eine Denkschrift über ihre Situation.

Dieses Dokument war mit einem Appell an den Generalsekretär der Vereinten Nationen verbunden. 7000 Familien, das bedeutet ca. 35.000 Personen, hatten den Appell unterschrieben. Zu offenen Auseinandersetzungen kam es am 30. September 1973 in Karaganda, wo über 400 Soldaten und 500 Polizisten und Zivilisten eine Versammlung von 400 Ausreisewilligen zerstreuten. Die Wortführer dieser Aktion erhielten Gefängnisstrafen bis zu 3 Jahren.

Eine ähnliche Aktion gab es am 1. Februar 1974 vor dem Gebäude des Zentralkomitees der KPdSU, danach folgten Demonstrationen auf dem Roten Platz und vor der Botschaft der BRD in Moskau.
 
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