Auswanderung der Deutschen
Teil IV 1955 bis Heute
5 Neubeginn in Deutschland
5.8 Jugendliche
5.8.8 Integrationsprobleme von Jugendlichen
Aus Befragungen von jugendlichen Aussiedlern geht hervor, dass für die meisten Jugendlichen die Ausreise ein Erlebnis mit Endgültigkeit ist: Freunde, familiäre Bezugspersonen bleiben ebenso zurück wie die vertraute Umgebung, Schule, Arbeitsstelle usw. Oft sind die Jugendlichen mit ihrer Trauer und ihrem "Heimweh" allein gelassen, da die Eltern ihre eigenen Probleme zu bewältigen haben. Bei Jugendlichen kann das vor allem im ersten Jahr anfangs zu Verweigerung, Aggression, Apathie oder Initiativlosigkeit führen.
Von den befragten Jugendlichen meinen:
- nur 13 Prozent, dass sie in Deutschland willkommen sind,
- etwa 50 Prozent, äußern sich unentschieden. Sie beurteilen die Haltung der Bevölkerung ihnen gegenüber teils negativ, teils positiv,
- 26,9 Prozent vertraten die Ansicht, dass die Einheimischen sie ablehnen.
Der Wunsch nach Kontakten zu einheimischen Jugendlichen ist dennoch stark ausgeprägt:
- 70,4 Prozent wünschen sich mehr Kontakte,
- 13,4 Prozent wollen jedoch keinen Kontakt,
- 16,2 Prozent ist ein solcher Kontakt gleichgültig.