Geschichte der Russlanddeutschen

Auswanderung der Deutschen

Teil IV 1955 bis Heute

5 Neubeginn in Deutschland

5.3 Sprachliche Eingliederung

sprachunterricht
Die Beherrschung der deutschen Sprache ist der Schlüssel für ein erfolgreiches Eingliedern in die bundesdeutsche Gesellschaft.

  Selbst Russlanddeutsche schätzen das so ein link.

Sprachdefizite hingegen können zu Hilflosigkeit, Chancenungleichheit und zu zunehmender Ausgrenzung und Isolation führen.

Etwa drei Viertel der Aussiedler geben Deutsch als ihre Muttersprache an. Das sagt jedoch noch nichts über die tatsächliche Beherrschung der deutschen Sprache aus. Die Angabe dient mehr als "Zugehörigkeitsmerkmal".

Heute kommen immer mehr Zuwanderer aus gemischt-nationalen Familien, die nur noch geringe bis keine Deutschkenntnisse mitbringen.

In der Altersgruppe der 25- bis 44-Jährigen können ca. 49 Prozent nur wenige Worte bzw. gar kein Deutsch; bei den 45- bis 59-Jährigen sind es 34 Prozent und bei den über 60-Jährigen nur noch 22 Prozent.

In der Altersgruppe der unter 25-Jährigen können mehr als die Hälfte – 53 Prozent – nur wenige Worte bzw. kein Deutsch. Aussiedler, die in der Öffentlichkeit untereinander nur Russisch sprechen, werden von vielen Einheimischen als Russen bezeichnet. Die Russlanddeutschen selbst fühlen sich diskriminiert, was sich in dem Ausspruch äußert: "In Russland war ich der Deutsche, hier bin ich Russe".

Um diese Situation positiv zu verändern, hat die Bundesregierung 1996 eine "Sprachoffensive" eingeleitet. In den Herkunftsländern link der Aussiedler, besonders in Russland und Kasachstan, sowie in Deutschland finden geförderte Deutschkurse statt (6 Monate, für Jugendliche 10 Monate).
 
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