Das anhaltende
Bevölkerungswachstum in Deutschland während des gesamten 18. Jahrhunderts ließ die Einwohnerzahl auf ca. 22 Millionen ansteigen. Dieses Wachstum setzte sich auch im 19. Jahrhundert fort.
Das Bevölkerungswachstum führte zu einer Verknappung des landwirtschaftlich nutzbaren Bodens.
Anerbrecht und Realerbteilung erzeugten einen Abwanderungs- bzw. Auswanderungsdruck. Die Zahl der Menschen, die sich ausschließlich von den Erträgen ihres eigenen Hofes ernähren konnten, nahm stetig ab. Die der Landarmen und Landlosen stieg dagegen stark an. Sie waren zur Existenzsicherung auf einen Nebenerwerb angewiesen.
Die
Belastungen und Leistungen , die bäuerliche Höfe zu tragen und aufzubringen hatten, sicherten oft nur den einfachsten Lebensunterhalt. Bei außergewöhnlichen Belastungen drohte die Verschuldung oder der Verlust des Hofes.
Der Versuch, durch die
Binnenkolonisation zusätzliche Bauernstellen zu schaffen, stieß wegen der schlechten Bodenqualität schnell an seine Grenzen.
Das städtische und ländliche Handwerk bot nur noch in geringem Maße die Möglichkeit zur Sicherung des Lebensunterhaltes.
In ihrer Gesamtheit führten die genannten Faktoren zu einer massenhaften Verelendung und
Verarmung der Bevölkerung, die als Pauperismus bezeichnet wird.