In der Landwirtschaft dominierten bis zum Ende der zwanziger Jahre eindeutig bäuerliche Einzelwirtschaften. Dabei überwogen kleinbäuerliche Betriebe. Die Bedingungen der NÖP machten indes auch an der Wolga die Zunahme großbäuerlicher Wirtschaften –
Kulaken – möglich. Ihr Anteil bewegte sich im gesamtsowjetischen Durchschnitt von ca. 15 Prozent.
Die meisten Bauern behielten die gewohnten Methoden der Wirtschaftsführung bei. Auch die Aufteilung des Bodens unter den männlichen Familienmitgliedern wurde weiter praktiziert. Die Zahl der landwirtschaftlichen Betriebe stieg daher enorm an: von Anfang bis Ende der zwanziger Jahre von rund 60 000 auf 90 000.
Die Wirtschaftlichkeit der Klein- bzw. Kleinstbetriebe war begrenzt. Rund 600 Armbauernwirtschaften mussten sich aus Existenzgründen bereits frühzeitig zu Kommunen zusammenschließen.
1925 wurden erst drei Viertel der Anbaufläche aus der Vorkriegszeit wieder genutzt; zum Ende der zwanziger Jahre waren es bereits vier Fünftel der Saatfläche. Der Viehbestand war demgegenüber noch unzureichend.