Geschichte der Russlanddeutschen

Auswanderung der Deutschen

Teil IV 1955 bis Heute

5 Neubeginn in Deutschland

5.1 Erwartungen

5.1.3 Realität

Die Integrationsbedingungen für Aussiedler sind in den neunziger Jahren schwieriger geworden. Die Auswirkungen des Einigungsprozesses, wirtschaftliche Probleme, eine zunehmende Arbeitslosigkeit und anderes zogen negative Veränderungen bei den Eingliederungsbedingungen wie die Kürzungen der materiellen Leistungen nach sich.

Diese Veränderungen haben die Russlanddeutschen in ihren Ländern kaum wahrgenommen oder konnten sie nicht nachvollziehen. Dass es in Deutschland Arbeitslosigkeit gibt, war für viele unfassbar.

  "Wir haben es schon gewusst, das mit der Arbeitslosigkeit und alles, und dass man sich hier durchsetzen muss, aber dass es so ist, haben wir nicht gedacht. Es ist sehr schwer", sagt ein russlanddeutscher Familienvater.

Die Freude bei der Ankunft in den Aufnahmeheimen weicht schnell einer Ernüchterung. Sie trafen und treffen auf eine Gesellschaft, die sich in von ihren Herkunftsländern unterscheidet.

Besonders schmerzhaft wird von den Aussiedlern der Umstand empfunden, dass sie bei den Einheimischen nicht als Deutsche anerkannt werden und dass ihre Aufnahme in der Gesellschaft selten positiv link aufgenommen wird. Die bestehenden Sprachprobleme [siehe hier]  link belasten das Verhältnis zusätzlich und behindern die Eingliederung.

Doch trotz aller Anfangsschwierigkeiten erklärt die übergroße Mehrheit der Russlanddeutschen, dass ihre Entscheidung zur Auswanderung nach Deutschland richtig war. Sie sind sich meistens bewusst, dass das Einleben link ein mehrjähriger Prozess sein wird und äußern sich dementsprechend.
 
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