Geschichte der Russlanddeutschen

Auswanderung der Deutschen

Teil III 1917 - 1955

6. Die Nachkriegsentwicklung bis zur Auflösung des Sonderregimes für die Russlanddeutschen 1955

6.3 Neue Siedlungsgebiete

Erst mit Aufhebung des Kommandanturregimes (Dekret vom 13. Dezember 1955) link wurden die Russlanddeutschen wieder freie Sowjetbürger, allerdings immer noch mit Einschränkungen. Trotz Aufhebung des Sonderregimes durften die Russlanddeutschen nicht in ihre ursprünglichen Siedlungsgebiete zurückkehren.
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Infolge von Deportation und Einzug in die "Trudarmee" lebten die Russlanddeutschen nunmehr in Kasachstan, Mittelasien und Sibirien und in der Altai-Region.
Vor Kriegsbeginn hatten 89% der Russlanddeutschen im europäischen Teil der Sowjetunion gelebt, nach dem Krieg waren es nur noch 17%, d. h. ca. 650 000 Russlanddeutsche waren aus dem europäischen Teil der UdSSR ausgesiedelt und in asiatischen Gebieten angesiedelt worden.

Der Erlass vom 13. Dezember 1955 brachte aber für das Leben der Russlanddeutschen einschneidende Erleichterungen. Die wiedergewonnene relative Reisefreiheit innerhalb der Sowjetunion führte zu einer "wahren Völkerwanderung".

Viele Verwandte fanden sich über Briefeschreiben oder über Suchdienste. Tausende briefliche Kontakte entstanden auch zu Verwandten nach Deutschland.
Viele russlanddeutsche Familien zogen aus den unwirtlichen kalten Regionen in den Süden, in klimatisch günstigere Gebiete; andere zogen dorthin, wo sich Verwandte aus der Vorkriegszeit und durch Deportation angesiedelt hatten. Andere wiederum blieben in den zugewiesenen Gebieten.
Aus Erlebnisberichten  link erfahren wir über die unterschiedlichen Gründe für das Umziehen oder Bleiben.

Das führte zu einer völlig neuen Siedlungsverteilung der Russlanddeutschen, es bildeten sich räumliche Schwerpunkte link heraus. Einhergehend mit der allgemeinen Verbesserung der Lebensverhältnisse kauften sich viele Russlanddeutsche Häuser, die sie nach ihrem Bedarf umbauten, oder sie errichteten neue Häuser.
 
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