Geschichte der Russlanddeutschen

Auswanderung der Deutschen

Teil IV 1955 bis Heute

5 Neubeginn in Deutschland

5.1 Erwartungen

Die meisten Aussiedler kamen und kommen mit großen Erwartungen nach Deutschland und hoffen, als anerkannte gleichberechtigte Bürger eine neue Existenz aufbauen zu können. Einige Russlanddeutsche berichten über link ihre Vorstellungen. Viele haben sich ein idealisiertes, von der Wirklichkeit abweichendes Bild über Deutschland aufgebaut.

Informationen, die sie über die Bundesrepublik erhalten, sind zumeist wenig fundiert und oft vom Wunschdenken geprägt. Viele kannten die Bundesrepublik nur vom Hörensagen, ihre Informationsquellen waren Verwandte und Bekannte in Deutschland, die nur Positives und durch eine "rosarote Brille" link gefärbt berichten.

Eine wachsende Anzahl Aussiedler weiß aber inzwischen, dass sie in ein Land "zurückkehren", das ihnen fremd ist.
Dazu sagt Anna W., seit 2000 in der Bundesrepublik: "In Deutschland heimisch zu werden erfordert sicherlich einige Jahre. Der Erhalt der deutschen Staatsbürgerschaft ist lediglich der Anfang ...". Die Realität link ist für viele ernüchternd.

Die größte Erwartung der meisten besteht darin, als Deutsche unter Deutschen leben zu können, von den BRD-Bürgern als Deutsche anerkannt zu werden.

Dafür sind sie bereit, auch Einschränkungen hinzunehmen wie es Anna W. beschreibt:

  "... Mir war auch bewusst, dass ich sicherlich nicht mehr als Lehrerin tätig sein könnte ... Der Abschied von der Schule ist mir wirklich sehr schwer gefallen. Doch ich weiß, dass ich nicht alles haben kann, meine Arbeit von dort und das Gute von hier. Ich habe mich für ein Leben in Deutschland entschieden. Deshalb bin ich innerlich darauf vorbereitet, hier ganz klein wieder anzufangen. Illusionen habe ich nicht ...".
Sie hoffen, dass die Einheimischen sie als Deutsche anerkennen.
 
Startseite  |   zurück  |   Inhalt   |   nach oben