Geschichte der Russlanddeutschen

Auswanderung der Deutschen

Teil III 1917 - 1955

2 Russlanddeutsche in der Sowjetunion der 20er Jahre

2.3 Auf dem Weg zur Sowjetautonomie an der Wolga

Am 22. Oktober 1917 übernahmen in den beiden Gouvernementsstädten Saratow und Samara – zu diesen Gouvernements gehörten die deutschen Wolgakolonien – die Sowjets die Macht. Bis zum Jahresende geschah dies auch in den Kreisen. Die Semstwoinstitutionen aller Ebenen mussten abtreten. Dies wurde je nach Kräfteverhältnis friedlich oder unter Gewaltanwendung durchgesetzt. Teilweise – wie in der Kolonie Reinhardt (Ossinowka) im Kreis Atkarsk – waren Kolonistenbauern an diesen Vorgängen beteiligt.

Die stürmische revolutionäre Entwicklung brachte in den Kolonien auch andere Positionen hervor als sie das Wolgadeutsche Zentralkomitee repräsentierte. Das Zentralkomitee, bislang ohnehin kaum wirksam geworden, verlor seinen Einfluss. Die weitere Entwicklung im Wolgagebiet gestalteten zunächst bisherige Semstwopolitiker link. Ferner verstärkte der Bund deutscher Sozialisten link an der Wolga seine Aktivitäten.

Auf dem Weg zur Autonomie sind zwei Ereignisse zu erwähnen: Ohne diese beiden Ereignisse wäre die Bildung des autonomen Gebietes link nicht möglich gewesen.
 
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