Die Russlanddeutschen unter der Sowjetmacht
Autonomie, Deportation, Trudarmee
5. Der Überfall Hitlerdeutschlands auf die Sowjetunion und die Konsequenzen für die Russlanddeutschen
Mit dem Einmarsch deutscher Truppen in die Sowjetunion gerieten die Russlanddeutschen zwischen die Fronten zweier totalitärer Systeme. Sie mussten die schwerste Bewährungsprobe in ihrer Geschichte und ihrer Existenz als nationale Minderheit bestehen, die sie mit großen Blutopfern bezahlten.
Durch den schnellen Vormarsch der deutschen Truppen kam ein Teil der Russlanddeutschen (vor allem in der Ukraine) unter die deutsche Militär- und Zivilverwaltung, die wiederum unter Kontrolle der NS-Stellen stand. Die Russlanddeutschen sollten bei der Realisierung des "Generalplanes Ost" Verwendung finden und zu Trägern der Ostexpansion überwiegend an ihren bisherigen Aufenthaltsorten werden.
Während des erzwungenen Rückzuges der deutschen Truppen wurden die unter
deutscher Besatzung lebenden Russlanddeutschen in den Warthegau umgesiedelt, wo sie letztlich enteignet und sozial erniedrigt wurden.
Der Krieg Hitler-Deutschlands gegen die Sowjetunion war für Stalin Anlass, das Schicksal der deutschen Minderheit in der Sowjetunion zu besiegeln.
Die überwiegende Mehrheit der Russlanddeutschen wurde in entlegene Gebiete des Landes deportiert und zur Zwangsarbeit eingesetzt. Die ASSR der Wolgadeutschen hörte auf zu existieren. Sowohl
Deportation als auch Zwangsarbeit (
Sondersiedlungen und Arbeitsarmee ) forderten viele Opfer. Selbst über den 8. Mai 1945 hinaus waren die Russlanddeutschen unter der Sowjetmacht bis 1955 besonderen Repressionen ausgesetzt.